Oral History - Zeitzeugen berichten

Seit jeher beschäftigt sich das Deutsche Rote Kreuz intensiv mit seiner eigenen Geschichte, getreu dem Motto von Wilhelm von Humboldt:

               „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“

Das DRK in Westfalen-Lippe hat in seiner Vergangenheit bei vielen geschichtsträchtigen Ereignissen eine wichtige Rolle gespielt.

So zum Beispiel: 

  • 1945 bei der Unterstützung von Ortsvertriebenen und dem Betrieb von Auffanglagern am Ende des zweiten Weltkrieges,
  • 1953 bei der Flutkatastrophe in den Niederlanden und Flandern (Watersnood),
  • 1965 bei der Heinrichsflut oder
  • 1979 bei der letzten Pocken-Epidemie in Deutschland im Hochsauerland.

Es gibt jedoch noch viel mehr Beispiele, die leider mehr und mehr in Vergessenheit geraten! Häufig kennt man noch die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die ihre Rot-Kreuz-Geschichten den jüngeren Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern erzählen können.

Um diese Geschichten auch kommenden Generationen zugänglich zu machen, haben die DRK-Landesverbände Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Saarland und Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem DRK-Generalsekretariat das Projekt Oral History West gemeinsam durchgeführt. 

Für das Projekt wurden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Roten Kreuz, aus Ehren- und Hauptamt und aus den unterschiedlichen Aufgabenbereichen und allen Gemeinschaften gesucht, um diese ausführlich in Interviews zu Wort kommen lassen. Mit dem Grundprinzip der „erzählten Geschichte“ („Oral History“) berichten Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner ihre interessanten Erlebnisse. Diese Berichte wurden dokumentiert.

Für die Dokumentation beschäftigten die beteiligten Landesverbände zwei junge Menschen in einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Bereich Kultur. Ab dem 1. September 2020 interviewten sie DRK-Zeitzeugen und Zeitzeuginnen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Dabei ging es nicht um lange Fragebögen, sondern um das ganz persönliche „Rotkreuzerleben“. Wir wollten die Sicht der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kennenlernen und ihre Erlebnisse im Roten Kreuz für die Nachwelt erhalten. Diese Geschichten des DRK sollen uns nicht verloren gehen! Die aufgearbeiteten Interviews werden zugänglich sein für die Forschung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Orts- und Kreisverbände, die Landesverbände und das Generalsekretariat - und für unsere Museen.

  • Foto: Heinz Adrian / DRK
    Sturmflut Hamburg 1962: Opfer der Flut wird auf einer Trage transportiert, im Vordergrund eine DRK-Schwester mit Rettungshund, dahinter ein Einsatzfahrzeug des DRK. (Februar 1962)
  • Foto: Heinz Adrian / DRK
    Sturmflut Hamburg 1962: Helfer des DRK vor einer Funkanlage in einem VW Bus des DRK - Hilfszuges, vermutlich auf dem Schwarzenbergplatz in Hamburg-Harburg. (Februar 1962)

Oral History - Zeitzeugen erzählen. Unsere FSJler*innen berichten in unserem Blog regelmäßig über das Projekt und ihre Begegnungen mit DRK-Zeitzeugen.


Ansprechpersonen

DRK-Landesverband Nordrhein e.V.
Dr. Hilde Heij DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V.
Dr. Thomas Münzberg DRK-Landesverband Saarland e.V.
Nicola Lehberger DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Elisabeth Geurts DRK-Generalsekretariat    
Dr. Hans-Christian Bresgott

copyright: Kurt Friedrich / DRK
2. Weltkrieg: Düsseldorf - Verpflegung durchreisender Truppen: DRK-Helferinnen winken den abfahrenden Soldaten im Zug zu. (April 1941)
copyright: Wauer / DRK GS
2. Weltkrieg: DRK-Helferinnen im Bahnhofsdienst bei der Betreuung durchreisender Soldaten: einem Soldaten wird auf dem Bahnsteig der Verband an der Hand erneuert. Vermutlich in Frankfurt / Oder
(Mai 1943)