Idee + Tat 2024

März 2024

Nachrichten Seite 8

Warnung vor Sturmtief „Wencke“ führte zu Großeinsatz
Verbandführer Mirco Füßmann verschafft sich einen Überblick über die Auslastung der Europahalle. Foto: Sven Veuhoff, SV Datteln

Hunderte Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Feuerwehren haben aufgrund der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor dem Sturmtief „Wencke“ am Abend des 22. Februar zwei Notunterkünfte für Geflüchtete im Kreis Recklinghausen evakuiert. Bei den betroffenen Landeseinrichtungen, die von der Bezirksregierung Münster betrieben werden, handelt es sich um Leichtbauhallen. Die Sicherheit der Hallen ist bis Windstärke 8 gegeben. Die Ankündigungen des Deutschen Wetterdienstes ließen orkanartigen Sturm bis zu Windstärke 11 befürchten. Daher wurde am späten Nachmittag vorsorglich die Evakuierung der von der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH betriebenen Notunterkunft in Castrop-Rauxel mit 946 Menschen und der vom Malteser Hilfsdienst betreuten Einrichtung in Dorsten mit 801 Menschen beschlossen und eine Großeinsatzlage festgestellt. In Castrop-Rauxel halfen insgesamt 59 DRK-Einsatzkräfte aus den Kreisverbänden Gladbeck und Recklinghausen – hier aus den Rotkreuzgemeinschaften Castrop-Rauxel, Haltern am See, Marl und Recklinghausen -, die Menschen in der Europahalle unterzubringen. In Dorsten unterstützten über 70 Einsatzkräfte aus den DRK-Ortsvereinen Bochholt, Borken, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede, Stadtlohn und Vreden die Evakuierung der Menschen in die Marienkirche und zwei Schulen.

Das Rote Kreuz sowie der Malteser Hilfsdienst als Betreuung in den Notunterkünften übernahmen die Begleitung und Versorgung der Geflüchteten, darunter viele Familien mit Kindern. Nach der Rückstufung der Unwetterwarnung und einer baulichen Überprüfung der Notunterkünfte wurde in beiden Städten gegen 2 Uhr mit der Rückführung der Evakuierten begonnen. Gegen 4 Uhr seien alle Bewohnerinnen und Bewohner wieder in der Notunterkunft in Castrop-Rauxel gewesen, berichtet die Geschäftsführerin der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH Dr. Jana Biesenbach. „Sowohl die Evakuierung als auch die Rückkehr verliefen völlig friedlich, ohne jeglichen Tumult. Deshalb nicht zuletzt auch ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeitenden für die engagierte und umsichtige Unterstützung des Einsatzes.“

Die Großeinsatzlage rund um das Sturmtief „Wencke“ hat alle Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt, die schnell und effektiv gelöst wurden. „Ich bin unglaublich dankbar, wie schnell Hilfsorganisationen in der Lage sind, Unterbringungsmöglichkeiten für ein so große Zahl von Personen herzurichten“, sagte der Landrat des Kreises Recklinghausen Bodo Klimpel. Auch Regierungspräsident Andreas Bothe und die Bürgermeister von Castrop-Rauxel und Dorsten Rajko Kravanja und Tobias Stockhoff dankten allen Beteiligten für ihren engagierten und besonnenen Einsatz. i+t

Düsseldorfer Rotkreuzfrühstück

Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstück mit Prof. Dr. Bernd W. Böttiger

„Flächendeckender Wiederbelebungsunterricht an Schulen kann Menschenleben retten“
Foto:
(v.li.) Dr. Sascha Rolf Lüder (Leiter des Rotkreuz-Büros NRW), Dr. Hasan Sürgit (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe), Prof. Dr. Bernd W. Böttiger (Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes), Hartmut Krabs-Höhler (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein)
Foto: DRK-Landesverband Westfalen-Lippe

Wiederbelebungsunterricht ist in nordrhein-westfälischen Schulen bislang nicht verpflichtend. Aus diesem Grund diskutierten Mitglieder des Landtages und der Landesregierung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus DRK und anderen helfenden Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und der Bundeswehr im Rahmen des fünften Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstückes über die Bedeutung von flächendeckendem Wiederbelebungsunterricht an Schulen. 

Stellvertretend für das DRK in Nordrhein-Westfalen begrüßte Dr. Hasan Sürgit, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, die Gäste am 1. Dezember 2023 im Rotkreuz-Büro NRW. In seiner Begrüßung hob er hervor: „Aus der Sicht des DRK in Nordrhein-Westfalen sollte die Resilienz der Bevölkerung auf verschiedene Weise gestärkt und ausgebaut werden. Erste Hilfe ist als Grundstein für die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu betrachten. Sie sollte künftig fest im Lehrplan von Kindertageseinrichtungen und Schulen mit durchgehenden Projekten verankert werden.“

Als besonderen Gast begrüßte Dr. Sürgit den Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Bernd W. Böttiger. Im Rahmen seines Impulsvortrags betonte er: „Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern. Sehr viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden. Durch Laien kann die Zeit, bis der Rettungsdienst bei den Betroffenen ankommt, überbrückt werden. Hierdurch wird die Überlebenschance der Patientinnen und Patienten verdoppelt bis vervierfacht.“

Seit dem Jahr 2014 gibt es laut Prof. Böttiger eine Empfehlung des Schulausschusses der deutschen Kultusministerkonferenz, dass Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen in Form von zwei Unterrichtsstunden pro Jahr eingeführt werden soll. Der Ansatz, Schulkinder als potentielle Lebensretterinnen und Lebensretter auszubilden, hat in anderen Ländern bereits für großen Erfolg gesorgt, so Prof. Böttiger: „In Dänemark hat sich beispielsweise die Rate der Laienreanimation fünf Jahren nach verpflichtender Einführung eines solchen Unterrichts fast verdoppelt. Somit wird deutlich, dass durch diese Zielgruppe positive Entwicklungen in Deutschland und weltweit erzielt werden können. Es können jedes Jahr in Deutschland 10 000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, wenn wir auch bei uns Laienreanimationsquoten wie in Dänemark erreichen.“

Das DRK in Nordrhein-Westfalen setzt sich für die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht an Schulen ein. „Wir begrüßen die Fortführung des vom Landtag in der vergangenen Wahlperiode beschlossenen Projektes zur Laienreanimation an Schulen als ersten wichtigen Schritt. Unser Ziel ist es aber, die Erste Hilfe nicht nur über besonderes Engagement in einer großen Zahl an Schulen zu etablieren, sondern flächendeckend in allen Schulformen Schülerinnen und Schüler mit der Ersten Hilfe vertraut zu machen“, erklärte Hartmut Krabs-Höhler, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein, abschließend. Tobias Exner

DRK-Kreisverband Gladbeck: Gemeinsam gegen Armut

Schulmaterial für bedürftige Familien

Foto: KV Gladbeck

Das „Stärkungspaket NRW – gemeinsam gegen Armut“ wurde von der Landesregierung zur Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen und der dafür bestehenden Infrastruktur eingerichtet. In Kooperation mit der Stadtverwaltung hat der DRK-Kreisverband Gladbeck über sein Tafelprojekt 70 000 Euro aus diesem Programm erhalten, um Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen. „Wir haben diverse Materialien beschafft, die im Unterricht benötigt werden“, berichtet der Präsident des DRK-Kreisverbandes Gladbeck Wilhelm Walter. Hefte, Stifte, Zirkelkästen, Geodreiecke und Stifte für die in den Schulen vorhandenen iPads wurden beschafft und allen Schulformen in Gladbeck zur Verfügung gestellt. „Die Schulen gaben die Materialien dann eigenständig an Schülerinnen und Schüler aus finanziell benachteiligten Familien weiter“, so Walter. „Wir freuen uns, dass wir mit dieser kooperativen Maßnahme dazu beitragen konnten, viele Kinder und Jugendlichen bei ihrem Schulbesuch zu unterstützen.“ i+t    

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

(v.li.) Christian Schmitt (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede), Werner Wolff (Präsident DRK Altkreis-Meschede), Rita Jürgens (Leiterin „Lieblingsstücke“), Josef Sommer (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede); Foto: Rebecca Weber/SauerlandKurier

Der DRK- Kreisverband Altkreis-Meschede hat am 1. März die Türen zu einem neuen Projekt geöffnet: Der Second-Hand-Store „Lieblingsstücke" in der Ruhrstraße 21 in Meschede wurde offiziell eröffnet. Hier dreht sich alles um nachhaltige Mode, schicke Outfits und umweltfreundliches Shopping – und das Beste: es kommt dem guten Zweck zugute! 

„Lieblingsstücke" ist nicht nur ein Kleiderladen, sondern eine echte Fashion-Oase für alle, die sich umweltbewusst kleiden und dabei auch noch Geld sparen möchten. Der Laden bietet eine breite Auswahl an hochwertiger gebrauchter Kleidung im angesagten Second-Hand-Stil. Von lässigen Vintage-Looks bis zu trendigen Styles – hier findet jeder sein persönliches Lieblingsstück. Die Betreiber sind besonders stolz darauf, dass sich „Lieblingsstücke“ an alle richtet, vor allem aber an die „jungen, mode- und umweltbewussten Generationen“. Nachhaltigkeit müsse nicht nur ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung sein.

Der Store bietet nicht nur eine große Auswahl, sondern auch die Möglichkeit, die eigene, gut erhaltene Kleidung abzugeben. Ein Kreislauf, bei dem alle gewinnen: Die einen geben ihre Lieblingsstücke ab, andere finden ihre neuen Favoriten, und der Erlös kommt sozialen Projekten des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Altkreis-Meschede zugute. Der DRK-Kreisverband Altkreis-Meschede lädt alle herzlich ein, vorbeizukommen, zu stöbern und gemeinsam einen Beitrag zu nachhaltigem Konsum zu leisten. KV Altkreis-Meschede / +t

Nachrichten Seite 16

Verlässliche Hilfe bei Evakuierung von Seniorenresidenz

Von jetzt auf gleich: Evakuierung Seniorenresidenz – DRK war zur Stelle

Foto: KV Gladbeck

Für die Pflegebedürftigen, die in der Residenz am Festspielhaus in Recklinghausen lebten, war es eine Tragödie, für das Rote Kreuz ein Einsatz aus dem Stand: Am 29. Februar lief die Frist des Insolvenzeröffnungsverfahrens für die Levantus AG als Betreiber ab; die Bewohnerinnen und Bewohner verloren damit am selben Tag ihr Zuhause. Die Wohn- und Teilhabebehörde im Kreis Recklinghausen ordnete die Evakuierung an. Einsatzkräfte der DRK-Kreisverbände Gladbeck und Recklinghausen und des Malteser Hilfsdienst Haltern gingen im Auftrag des Fachdienstes Bevölkerungsschutzes im Kreis Recklinghausen ad hoc in den Einsatz und fuhren den ganzen Tag über insgesamt 33 Seniorinnen und Senioren in umliegende Pflegeheime. 

Aus beiden DRK-Kreisverbänden wurden Betreuungskomponenten der Einsatzeinheiten eingesetzt: Aus dem DRK Gladbeck waren insgesamt sechs Helferinnen und Helfer im Einsatz, der DRK-Kreisverband Recklinghausen stellte 20 Kräfte. Die DRK-Betreuungskombis für Rollstuhltransporte bzw. für herkömmliche Sitztransporte waren für eventuelle Notfälle mit Notfallrucksäcken und automatisierten externen Defibrillatoren, Hygieneartikeln und Einmaldecken ausgestattet. Alle eingesetzten Ehrenamtlichen verfügen über eine sanitätsdienstliche oder rettungsdienstliche Ausbildung und sind für Betreuungseinsätze und Evakuierungsmaßnahmen im Rahmen der Gefahrenabwehr ausgebildet. i+t

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann

Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK Münster ausgezeichnet:

Das Deutsche Rote Kreuz Münster freut sich bekanntzugeben, dass Marion Dahlmann, die Leiterin der Rettungshundestaffel, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Diese hohe Auszeichnung wird Marion Dahlmann für ihre herausragenden Verdienste im Bereich der ehrenamtlichen Vermisstensuche mit Rettungshunden verliehen. Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe ihr das Bundesverdienstkreuz am 19. Februar.

„Als verlässliche Partnerin unterstützt Marion Dahlmann mit ihrem Team besonders die notwendige Suche nach hilflosen und orientierungslosen Menschen und solchen, die sich in einer scheinbar ausweglosen Lage selbst gefährden könnten“, heißt es in der Vorschlagsbegründung. „Allen Beteiligten: Betroffenen, Angehörigen, Behörden, Hundeführern und hundlichen Helfern begegnet sie mit großer Menschlichkeit auf Augenhöhe. Geschätzt wird Marion Dahlmanns Sachverstand, Erfahrung und wertschätzendes Handeln. Mit Freundlichkeit, Zielstrebigkeit, Humor und der Fähigkeit, alle im Dienst der Sache zusammenzubringen, gestaltet sie die ehrenamtliche Rettungsarbeit erfolgreich und setzt sich mit außergewöhnlichem Geschick dafür ein.“

Seit über 30 Jahren in der Rettungshundearbeit aktiv

Durch die ehrenamtliche Tätigkeit des Vaters herangeführt an den Katastrophenschutz, zunächst in der Trümmersuche und biologischen Ortung des THW, engagiert sie sich seit nunmehr über 30 Jahren ehrenamtlich in der Rettungshundearbeit im Feld der Vermisstensuche, davon 25 Jahre beim Deutschen Roten Kreuz im Ortsverein Münster-Nienberge. Mit ihrem Hund Bruno hat sie die Arbeit von Mantrailing-Hunden in Westfalen-Lippe entscheidend geprägt und vorangetrieben. Viele Menschen wurden und werden dank ihres Einsatzes lebend gefunden und aus Notlagen gerettet.

„Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann ist eine Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen und ihren selbstlosen Einsatz für das Wohl der Gesellschaft. Das DRK Münster ist stolz darauf, eine so engagierte und kompetente Persönlichkeit in seinen Reihen zu haben“, erklärt Lothar Grauthoff, Präsident des DRK-Kreisverbandes Münster. Die Rettungshundegruppe des DRK Münster bildet eine wichtige Säule im Katastrophenschutz.

Einsatzbereit in Münster und darüber hinaus

Als Leiterin der DRK-Rettungshundegruppe vertritt sie eine einsatztüchtige Gruppe aus Mantrailing- und Flächensuchhunde-Teams mit stetig steigenden Einsatzzahlen. Ihr Team aus hochqualifizierten Hundeführer*innen und Rettungshunden ist rund um die Uhr einsatzbereit und unterstützt die örtlichen Behörden bei der Bewältigung von Notfällen. Und das nicht nur in Münster, denn es werden Einsätze in ganz Nordrhein-Westfalen übernommen: Insgesamt 67 Alarmierungen waren es im Jahr 2023. 

Zusätzlich zum Training, der Sichtung und Eignungsprüfung sowie der Ausbildung investiert Marion Dahlmann rund 15 bis 20 Stunden pro Woche in organisatorische Aufgaben sowie die Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen, so dass rund 1 000 Stunden pro Jahr für das Ehrenamt zusammenkommen. Sie koordiniert zusammen mit ihrem Ehemann Georg Dahlmann Einsätze, Ausbildungen und Prüfungen der Rettungshunde-Teams. Eine zeitaufwändige, aber lohnende Aufgabe im Dienst der Allgemeinheit.

Teamgeist und Tierwohl

Die Mitglieder der Rettungshundegruppe schätzen ihre Leiterin für ihre Teamfähigkeit und Diplomatie bei gleichzeitiger Führungskompetenz. Als Leiterin der Gruppe setzt sie diese integrativ ein und stärkt damit die Motivation und den Zusammenhalt der ehrenamtlichen Mitglieder trotz steigender Anforderungen.

Dass auch die hundlichen Helfer gut gerüstet sind und weder überfordert noch unterfordert werden, ist Marion Dahlmann sehr wichtig. Tierschutzinteressen zu wahren, ist Voraussetzung für diese intensive und verlässliche Zusammenarbeit von Hund und Mensch. Nur mit Freude kann das Engagement der Hunde, das einem Marathonlauf oder Hochleistungssprint gleichkommt, erhalten bleiben.

Das große Ganze im Blick

Auch wenn durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes die Person im Mittelpunkt steht, geht es Marion Dahlmann stets darum, sich für ihre Mitmenschen und die Rettungshundearbeit einzusetzen. Durch die alternde Bevölkerung und die Zunahme von Demenzerkrankungen, aber auch Depressionen, nimmt die Nachfrage nach kompetenten Partnern bei der Vermisstensuche mehr und mehr zu. Die Polizei kann diesen Bedarf allein derzeit nicht decken. Eine professionelle Unterstützung durch fachkundige und empathische Ehrenamtliche leisten die Rettungshundestaffeln in Deutschland. KV Münster

Schonendste Diagnostik für die Kleinsten: DRK-Kinderklinik Siegen richtet modernste Kinderradiologie ein
Das neue MRT am Kran kurz vor der Einbringung in die neuen Räumlichkeiten der Radiologie an der DRK-Kinderklinik Siegen am 20. Februar 2024. Foto: Arnd Dickel

Die DRK-Kinderklinik Siegen investiert in die Zukunft. Um die Modernisierung und Digitalisierung voranzutreiben, hat das 158-Betten Haus eine strategisch orientierte Zusammenarbeit mit Philips beschlossen. Die Installationen modernster bildgebender Technologien in der Radiologie werden die ersten Eckpfeiler der Zusammenarbeit. „Wir wollen unseren kleinen und großen Patientinnen und Patienten in der Region die bestmögliche wohnortnahe Versorgung bieten. Dabei spielt die Radiologie immer mehr eine Schlüsselrolle, denn die Ergebnisse der Bildgebung sind bei einer Vielzahl von Erkrankungen unverzichtbar für die Wahl der richtigen Therapie. Von der Anschaffung der neuen Systeme profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses“, so Geschäftsführer Carsten Jochum. 

Die pädiatrische Radiologie in der DRK-Kinderklinik Siegen bietet zukünftig das gesamte Spektrum bildgebender Verfahren für Kinder, Jugendliche und dann auch für Erwachsene an. Das medizinische Fachpersonal ist ausgebildet mit Schwerpunkt in der Diagnostik von Kindern. Dabei wählen sie die für Kinder möglichst wenig belastende Methode aus. Alle vier neuen Röntgensysteme und die Computertomographie arbeiten mit deutlich reduzierter Röntgenstrahlung. Bei der Untersuchung in der so genannten „Röhre“, dem Kernspintomografen, hilft neben verkürzten Untersuchungszeiten in Zukunft die pädiatrische Coaching-App. Sie bereitet die Kinder auf die MRT-Untersuchung vor, bevor sie ins Krankenhaus kommen. Während der Untersuchung begleiten die Bilderwelten der App die Kinder weiter. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Ablauf, schon im häuslichen Umfeld, werden Angst oder Unsicherheit reduziert, so dass bei den meisten Kindern ohne Narkose gescannt werden kann. 

Um das modernste radiologische Angebot in der Region optimal einsetzen zu können, hat die DRK-Kinderklinik Siegen in den letzten Monaten auch im baulichen Bereich umfassende Maßnahmen realisiert. So wurde die Zentrale Notaufnahme in einem benachbarten Gebäudeteil komplett neu eingerichtet, auch ein spezieller Eingang für Patienten mit ansteckenden Krankheiten wurde hierfür realisiert. Die Spezialambulanzen sind ebenfalls in neu errichtete Behandlungskuben an anderer Stelle in der Klinik umgezogen, so dass die komplette radiologische Abteilung in den ehemaligen Ambulanzräumen mit neuer Aufteilung einen zentralen Platz in direkter Nähe zur ZNA findet.

Lt. Geschäftsführer Carsten Jochum wurden allein in die Umbaumaßnahmen rund 2,95 Millionen Euro investiert. Das Investitionsvolumen für die neuen radiologischen Geräte beläuft sich auf weitere 2,76 Millionen Euro. DRK-Kinderklinik Siegen / i+t

Rotes Kreuz im Kreis Borken: Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit”

Besuch im Haus „Rosengarten“ in Burlo: Schulgruppen des Gymnasiums Mariengarden Burlo schenken den Menschen ihre Zeit

Leonie Minga (14) spielte Weihnachtslieder auf ihrer Geige im Haus „Rosengarten“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken. Foto: KV Borken/and

Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse des Gymnasiums Mariengarden in Borken-Burlo schenken älteren, pflegebedürftigen Menschen wieder ihre Zeit. Sie gestalten das Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit” im Haus „Rosengarten“ in Burlo, in dem Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf leben. Das Haus „Rosengarten“ ist eine ambulante Wohngemeinschaft des Roten Kreuzes im Kreis Borken.

Je einmal im Monat sind zwei Mariengarden-Schulgruppen im Haus „Rosengarten“ und spielen mit Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Mensch ärgere dich nicht mit vergrößertem Spielfeld und Würfeln. Sie lesen ihnen vor, spielen Bingo oder ein Frage- und Antwortspiel, speziell für Menschen mit Demenz.

Zum Beispiel brachte eine der Schülerinnen, die in die neunte Klasse geht, an einem Nachmittag in der Vorweihnachtszeit ihre Geige aus und spielte wunderschöne Weihnachtslieder: Die Velenerin Leonie Minga (14) ist Musikerin im Mariengardener Schulorchester und geht auch in die Musikschule Borken. „Es ist einfach schön, diese Erfahrung mit älteren Menschen zu machen, sie zu begleiten, zu betreuen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist für die meisten von uns in dieser Form ja neu“, sagt sie.

Soziale Aufgabe aus der Schulseelsorge

Die betreuerischen Aktivitäten sind aus der Schulseelsorge entstanden. Das Schulseelsorge-Team am Gymnasium besteht aus Schwester Kristin Leister, Pater Sebastian Büning und Pater Augustine Devadoss, der seit dem Schuljahr 2022/23 nun hauptverantwortlich das Projekt begleitet. Dabei wird er von Barbara Roth unterstützt, die auch Religionslehrerin am Gymnasium ist.

Hausleiterin Anna Maria Wiescholek freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder auch an das „Haus Rosengarten“ in Burlo denken: „Wir sind froh, dass die Schulgruppen zu uns kommen können. Das bringt immer wieder eine schöne Abwechslung in den Alltag. Sie sind ja irgendwie schon so eine Art Demenzbegleiter. Auch die Angehörigen unserer Wohngemeinschaft sind begeistert.“ 

Oblatin Schwester Kristin, die auch Religionslehrerin in Mariengarden ist, betreute anfangs die Maßnahme seit den ersten Ideen im Jahr 2017, die sie aus Spanien mitgebracht hatte. Das Angebot werde gerne von den Jugendlichen angenommen, sagt sie: „Schüler melden uns zurück, dass sie gerne ihre Zeit sinnvoll gestalten und sie Menschen schenken wollen, die sonst eher seltener Besuch bekommen.“ Schwester Kristin: „Ich finde, das ist eine schöne soziale Aufgabe, die für unser Gymnasium Mariengarden sehr wichtig ist.“ KV Borken / i+t

agieren.“ i+t