Idee + Tat 2024

Juni 2024

Nachrichten S. 8

Dank für Hilfskräfte im Katastrophenschutz
Im Empfangsraum bedankte sich Landtagspräsident André Kuper persönlich bei allen Hilfskräften und gab ihnen Gelegenheit, sich ins Gästebuch des Landtags NRW einzutragen. (v.li.) Reiner Bluhm (stv. Landesrotkreuzleiter DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), André Kuper, Marc Christian Schröer (Vizepräsident DRK-Kreisverband Dortmund), Heinz-Wilhelm Upphoff (Vizepräsident DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Uwe Krischer (Landesbeauftragter Bevölkerungsschutz DRK-Landesverband Westfalen-Lippe); Foto: Melanie Zanin / Landtag NRW

Nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes vor Augen geführt. André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, empfing am 18. April 2024 stellvertretend mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr- und Katastrophenschutzorganisationen im Landesparlament, um ihnen seinen persönlichen Dank für ihre Arbeit auszusprechen.

Landtagspräsident Kuper bedankte sich bei allen anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Hilfsorganisationen, die stellvertretend für tausende Einsatzkräfte im Landesparlament empfangen wurden.

„Ohne den Brand- und Katastrophenschutz ist Sicherheit in Nordrhein-Westfalen undenkbar. Dabei arbeiten rund 80 Prozent der Einsatzkräfte ehrenamtlich. Knapp 100 000 Menschen sind für uns in den unterschiedlichen Hilfsdiensten im täglichen Einsatz! Was mich besonders freut: Auch die Jugend ist aktiv. So bringen sich etwa 21 000 junge Menschen bei der Jugendfeuerwehr ein“, betonte Präsident Kuper. „Sie leisten freiwillig und unentgeltlich Schwerstarbeit und opfern ihre Freizeit. Wir danken im Landtag diesen überaus wichtigen helfenden Händen.“

Zum Empfang erschienen Vertreterinnen und Vertreter des Brand- und Katastrophenschutzes aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens. Sie alle erhielten Gelegenheit, sich in das Gästebuch des Landtags Nordrhein-Westfalen einzutragen.
Allein beim Hochwasser zwischen dem 21. und 29. Dezember 2023 waren knapp 10 700 haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute, 345 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und mehr als 1 000 Kräfte des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Beim Hochwasser zwischen Neujahr und dem 6. Januar 2024 waren es über 3 400 Feuerwehrleute. Hinzu kamen unzählige Frauen und Männer des THW, sowie etliche Privatpersonen und Ehrenamtliche, die nicht organisiert sind.

Im Empfangsraum bedankte sich André Kuper persönlich bei allen Hilfskräften und gab ihnen Gelegenheit, sich ins Gästebuch des Landtags NRW einzutragen. Landtag NRW / i+t
 

Freude auf die Einsätze bei der UEFA EURO 2024
DRK-Einsatzkräfte, Kreisgeschäftsführer Johannes Heinrich und Schatzmeister Stephan Wnuck (3.+4.v.li.) aus dem DRK-Kreisverband Gelsenkirchen, Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp (mit Fußball) und der Vorstand des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Dr. Hasan Sürgit (re.) vor der Arena AufSchalke; Foto: Claudia Zebandt / LV WL

„Allein in Westfalen-Lippe werden insgesamt rund 1 800 DRK-Einsatzkräfte

aktiv sein, um mit ihrem Fachwissen und Engagement für einen sicheren und reibungslosen Ablauf des internationalen Sportereignisses zu sorgen“, so die Landesrotkreuzleiterin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Tanja Knopp bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem DRK-Kreisverband Gelsenkirchen am 12. Juni in Gelsenkirchen. „In Gelsenkirchen werden zum Beispiel pro Spieltag insgesamt ca. 140 Einsatzkräfte des DRK im Einsatz sein“, berichtete der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Gelsenkirchen Johannes Heinrich. „Neben dem Sanitätswachdienst in der Arena AufSchalke gehören auch der Sanitätsdienst in der Gelsenkirchener Trabrennbahn, dem Fan Meeting Point für die englischen Fans mit einer Kapazität von 40 000 Gästen, zu unseren Aufgaben. Außerdem sorgen wir für die Beförderung von Fußballfans mit Beeinträchtigung.“ Bei den Spielen sei man auch mit zwei Bussen im Einsatz, die, sollte doch etwas passieren, ein Schutzraum sind für Menschen, die unter Schock stehen. „Und im Hintergrund sorgen viele Ehrenamtliche dafür, dass unsere Einsatzkräfte bei ihren Schichten, die durchaus zwölf Stunden dauern können, verpflegt werden.“

Im Rahmen der Fußball-EURO 2024 sei das Rote Kreuz nicht nur bei den Spielen in den Stadien in Dortmund und Gelsenkirchen präsent, erklärte Tanja Knopp. „Unsere Ehrenamtlichen sind auch bei den Vorbereitungstagen vor den Spielen, öffentlichen Trainingseinheiten und Public Viewings im Einsatz. Wenn zum Beispiel am Tag vor einem Spiel Trainingseinheiten der teilnehmenden Mannschaften angesetzt sind, sorgen wir mit einem Team aus fünf Spezialisten – darunter ein Notarzt, ein Sanitätshelfer, ein Notfallsanitäter, ein Rettungssanitäter und ein Rettungswagenfahrer – für die medizinische Absicherung auf und neben dem Platz. Darüber hinaus wird die Bereitstellung der vielen Patiententransportzüge, Betreuungsplätze und Behandlungsplätze an den Spielorten bzw. in Bereitschaft im Rahmen des Katastrophenschutzes des Landes NRW an jedem Spieltag hunderte weitere unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte binden“, ergänzt die Landesrotkreuzleiterin. 

So gut man sich vorbereitet habe, außergewöhnlich seien die kommenden Wochen für das hiesige DRK dennoch, sagte Dr. Hasan Sürgit, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Denn: „Die Dimensionen sind größer, ebenso wie die öffentliche Wahrnehmung.“ In so kurzer Zeit so viele Einsätze zu haben, sei eine Herausforderung. Vor allem im Hinblick auf eine ausreichende Zahl von Einsatzkräften. Denn das „normale“ Leben mitsamt seinen DRK-Einsätzen gehe ja weiter. Jetzt jedoch überwiege vor allem die Vorfreude. „Die ist riesig. Wir spüren deutlich, unsere Leute brennen für ihre Aufgaben.“ Kurzum: „Wir als DRK stehen bereit. Von uns aus kann die EM jetzt losgehen. i+t / KV Gelsenkirchen

Regierungspräsident Andreas Bothe hat die Schirmherrschaft für das kommende „SofHi“-Jahr übernommen
(v. li.) Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Eliza Diekmann-Cloppenburg (Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld), Christoph Schlütermann (Vorstand DRK-Kreisverband Coesfeld), Niko Dürkopp (Kreisrotkreuzleiter DRK-Kreisverband Herford-Stadt), Andreas Bothe (Regierungspräsident Bezirksregierung Münster), Prinzessin Maria zur Lippe (Vizepräsidentin DRK-Kreisverband Lippe und Vorsitzende DRK-Ortsvereins Detmold), Angelika Selhorst (stv. Landrätin Kreis Coesfeld), Dr. Hasan Sürgit (Vorstandsvorsitzender DRK-Landesverband Westfalen-Lippe); Foto: Tobias Exner / LV WL

Am 8. Mai 2024, dem Weltrotkreuztag übergab der Kreisrotkreuzleiter des DRK-Kreisverbandes Herford-Land, Niko Dürkopp, den Staffelstab des DRK-Fonds „Soforthilfe für benachteiligte Kinder“ – kurz: „SofHi“ - an den Vorstand des DRK-Kreisverbandes Coesfeld Christoph Schlütermann. Das Konzept des Fonds sieht vor, dass die Rotkreuzgliederungen in Westfalen-Lippe im jährlichen Wechsel SofHi-Benefizveranstaltungen organisieren. Aus den Erlösen werden Projekte für Kinder aus sozial benachteiligten Familien unbürokratisch und schnell gefördert. Die Schirmherrschaft für das „SofHi“-Jahr im DRK-Kreisverband Coesfeld hat der Münsteraner Regierungspräsident Andreas Bothe übernommen. „Es ist mir eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, die Schirmherrschaft für diese gute und überaus wichtige Sache zu übernehmen. Der Grundgedanke der Hilfe für sozial benachteiligte Kinder ist, gleiche Chancen für alle zu schaffen. Davon profitieren die betroffenen Kinder, deren Familien und auch unsere Gesellschaft insgesamt“, so RP Bothe in seiner Ansprache.

Die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Nilgün Özel, und die Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Lippe und Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Detmold, Prinzessin Maria zur Lippe, die gemeinsam mit der Detmolder Unternehmerin und Künstlerin Christina Haberbeck im Jahr 2016 die Idee zu diesem Fonds entwickelt haben, übergaben den Vertretern der DRK-Kreisverbände Coesfeld und Herford-Stadt jeweils eine „SofHi-Bücherbox“. „Gemeinsam mit Expertinnen und Experten haben wir für diese Box Bücher ausgewählt, die besonders für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren geeignet sind“, berichtete Nilgün Özel. „Mit der ausschließlich aus Spenden finanzierten SofHi-Bücherbox für Kindertageseinrichtungen verfügen Erzieherinnen und Erzieher über zusätzliches pädagogisches Material, mit dem sie das Selbstbewusstsein und die Sprachkompetenzen der Kinder stärken und ihre Kreativität fördern können“, so Prinzessin Maria zur Lippe.

Die „SofHi“-Staffelstabübergabe, zu deren Gästen auch die stellvertretende Landrätin des Kreises Coesfeld, Angelika Selhorst, die Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld, Eliza Diekmann-Cloppenburg, und der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Hasan Sürgit, zählten, fand im Rahmen einer Veranstaltung des DRK auf dem Markplatz im Zentrum von Coesfeld statt. Anlässlich des diesjährigen Weltrotkreuztags stellten dort der DRK-Kreisverband und der DRK-Ortsverein Coesfeld gemeinsam Bereiche ihrer Arbeit vor. i+t

Landesrotkreuzleitung zur Wiederwahl ins Präsidium vorgeschlagen
(v.li.) Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp, Landesarzt Dr. Uwe Devrient und Landesrotkreuzleiter Thorsten Junker; Foto: Jan Seifert / LV WL

Im Rahmen des Landesausschusses der Rotkreuzgemeinschaften, der Ende April in Münster stattfand, haben die Stimmberechtigten die amtierende Landesrotkreuzleitung erneut für eine Wiederwahl in das Präsidium des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe durch die Delegierten der DRK-Landesversammlung am 23. November 2024 in Soest nominiert. Tanja Knopp, Landesarzt Dr. Uwe Devrient und Landesrotkreuzleiter Thorsten Junker werden somit bei Zustimmung der Landesversammlung weitere vier Jahre – also bis 2028 -  in ihren Ämtern bleiben. Tanja Knopp und Dr. Uwe Devrient wurden erstmals bei der DRK-Landesversammlung 2012 in Bottrop in ihre Ämter gewählt; Thorsten Junker ist seit seiner Wahl bei der DRK-Landesversammlung 2016 in Herne im Amt. Helena Tenambergen

Nachrichten S. 16

Eine Eiche für den DRK-Campus in Münster
(v.li.) Wolfgang Koch (Vorstand DRK-Kreisverband Herford Land), Heinz-Wilhelm Upphoff (Vizepräsident DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Nilgün Özel (Vizepräsidentin DRK-Landesverband Westfalen-Lippe), Michael Honder (Geschäftsführung DRK-Kreisverband Herford-Land), Sven Kampeter (Kreisrotkreuzleiter DRK-Kreisverband Herford Land), Moritz Krawinkel (Schatzmeister DRK-Landesverband Westfalen-Lippe) und Sandra Weidlich (Geschäftsführung DRK-Kreisverband Herford-Land); Foto: Claudia Zebandt / LV WL

Der DRK-Kreisverband Herford-Land löste Geschenkgutschein zum Jubiläum des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe im Jahr 2023 ein

Bei der Feier zum 75. Jubiläum des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe im November 2023 hatte eine Abordnung des DRK-Kreisverbandes Herford-Land dem Präsidenten des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe Dr. Fritz Baur einen Geschenkgutschein für eine Eiche überreicht. Am 5. April 2024 wurde dieser Gutschein eingelöst: Der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Wolfgang Koch, Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter und Sandra Weidlich und Michael Honder von der Geschäftsführung waren mit dem Eichensetzling nach Münster gereist und wurden von einigen Präsidiumsmitgliedern des DRK-Landesverbandes – Vizepräsidentin Nilgün Özel, Vizepräsident Heinz-Wilhelm Upphoff und Landesschatzmeister Moritz Krawinkel – auf dem DRK-Campus an der Sperlichstraße begrüßt.

Da DRK-Landesverbandspräsident Dr. Fritz Baur nicht teilnehmen konnte, dankte er per Videobotschaft und brachte seine Freude über das „originelle und treffende Geschenk“ zum Ausdruck; schließlich stehe eine Eiche für urwüchsige Kraft, Stärke, Beständigkeit, Standhaftigkeit und Wachstum. Viele dieser Eigenschaften träfen auch auf das Rote Kreuz zu: Die Stärke zeige sich in der Gemeinschaft, die Beständigkeit dauere an, seitdem die Rotkreuzbewegung auf Initiative von Henry Dunant im Jahr 1863 ins Leben gerufen wurde, und das Wachstum zeige sich darin, dass die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mit mittlerweile 191 nationalen Gesellschaften die größte humanitäre Organisation der Welt sei. i+t

 

Bundesweit erste Multiplikator*innen-Schulung für das InfoAAB

Am 9. März nahmen rund 50 Rotkreuzler*innen an der bundesweit ersten Multiplikator*innen-Schulung für das neu gestaltete Format „Informationsveranstaltung Amtliches Auskunftswesen" (InfoAAB) im DRK-Tagungshotel in Münster teil. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam von den DRK-Landesverbänden Westfalen-Lippe und Nordrhein unter der Leitung von Christian Kamp und Dr. Hilde Heij durchgeführt. Sie bildete den Auftakt zur bundesweiten Etablierung der InfoAAB.

Mit Herausgabe des Weißbuchs 2016 und der neuen Konzeption Zivile Verteidigung hat die Bundesregierung eine sicherheitspolitische Weichenstellung eingeleitet, die sich in den letzten Jahren auf Grund von veränderten Bedrohungsszenarien nach Ende des Kalten Krieges als erforderlich abzeichnete. Cybersicherheit, hybride Kriegsführung, aber auch die Besetzung von Territorien oder der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine haben gezeigt, dass die Friedensdividende, auf die sich Deutschland lange Zeit berufen konnte, keine Selbstverständlichkeit mehr ist.  
Vor diesem Hintergrund wurden auch die konzeptionellen Grundlagen zur Planung, Vorbereitung und Wahrnehmung eines Amtlichen Auskunftsbüros (AAB) nach Genfer Abkommen, mit denen der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes 1966 beauftragt wurde, aktualisiert.

Wurden in der Vergangenheit die Aufgaben des Suchdienstes, der Personenauskunft und des Amtlichen Auskunftsbüros noch als eine Gesamtaufgabe gedacht, so wurde 2022 mit dem Konzept AAB und den Rahmenregelungen der Bereitschaften zur Mitwirkung im übergeordneten Aufgabenbereich Suchdienst, Amtliches Auskunftsbüro (AAB) und Personenauskunft im Deutschen Roten Kreuz eine saubere Trennung zwischen den einzelnen Aufgabenfeldern etabliert. Gleichzeitig ist die Unterstützung von AAB und DRK-Suchdienst weiterhin eine der Aufgaben für Einsatzkräfte im Aufgabenfeld Personenauskunft, die zum Leistungsprofil der Bereitschaften gehören. Diese Unterstützung soll im Konfliktfall mit deutscher Beteiligung die Handlungsfähigkeit in diesen beiden Bereichen sicherstellen.  

Die Informationsveranstaltung Amtliches Auskunftsbüro (InfoAAB) auf DRK-Landes- und Kreisverbandsebene (LV- bzw. KV-Ebene) soll dabei nicht nur ein Bewusstsein für diese Aufgabe schaffen, sondern ist darüber hinaus auch Voraussetzung zum Erhalt der Helfer*innenpauschale, mit dem die Personenauskunftsstellen aus Bundesmitteln finanziell unterstützt werden sollen. Christian Kamp / i+t
 

Umfassende Fortbildung zu Early Excellence im DRK-Tagungshotel
Foto: Julia Ikstadt / LV WL

In der fünf Module und insgesamt 15 Tage umfassenden Fortbildung setzten sich 22 Leiter*innen von DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld mit dem Early-Excellence-Ansatz und seiner Umsetzung in die tägliche Praxis auseinander. In Zusammenarbeit mit dem DRK-Institut für Bildung und Kommunikation (IBK) und mit freundlicher Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung hat die DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH diesen Kurs im Rahmen dieser Kooperation bereits ein zweites Mal realisiert. 

Im Mittelpunkt des fünften Moduls der Leitungsqualifizierung Early-Excellence standen die Abschlusspräsentationen der Teilnehmer*innen. In dessen Rahmen stellten die Absolventinnen kreativ einrichtungsspezifische Handlungskonzepte zur Implementierung des EEC-Ansatzes in ihren Herkunftseinrichtungen bis 2027 vor. Beim feierlichen Abschluss der Bildungsmaßnahme waren auch die Trägervertreter der beteiligten Einrichtungen Christoph Schlütermann, (Geschäftsführer DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH), Josef te Uhle (Geschäftsführer DRK-Ortsverein Dülmen) und Jannik Jonitz (Fachberater für Kindertageseinrichtungen im DRK-Kreisverband Münster) anwesend. Zur Zertifikatsübergabe extra aus Berlin angereist, war Isa Baumgarten von der Heinz und Heide Dürr Stiftung, die die Umsetzung von Early Excellence in Deutschland bereits seit Jahrzehnten fördert.

Der aus England stammende Ansatz, der in vielen Einrichtungen der DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreis Coesfeld gGmbH bereits gelebt wird, fußt auf drei Säulen, die die Substanz des Ansatzes darstellen und Motor für alle Inhalte und Ausrichtungen sind:

1. Das Kind wird individuell in seinen Stärken und Kompetenzen wahrgenommen. Deren Beobachtung und gezielte Förderung ist der Ausgangspunkt des pädagogischen Handelns.
2. Die Eltern werden als die Expert*innen ihrer Kinder wahr- und ernstgenommen. Sie werden in die pädagogische Arbeit einbezogen und gleichzeitig steht die präventive Stärkung der ganzen Familie im Mittelpunkt.
3. Die Einrichtung öffnet und vernetzt sich im Sozialraum und bietet zur Stärkung aller Familien ein ganzheitliches und bedarfsorientiertes Angebot.

Early-Excellence-Einrichtungen arbeiten präventiv und gestalten ihre Angebote niedrigschwellig. Diese resultieren aus einem Bildungsverständnis, das lebenslange und selbsttätige Prozesse zur Weltaneignung annimmt und auf einem Erziehungsverständnis, das Bindung, Kommunikation und Partizipation fokussiert.
Eine wohlwollende Grundeinstellung gegenüber Kindern und ihren Familien, die Etablierung einer Vertrauensbasis zu allen Beteiligten und die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen von Kindern und Eltern, sind Voraussetzungen für die Bildung einer tragfähigen Basis gemeinsamen Wirkens.

Für den pädagogischen Alltag bedeutet das: Eine wohlwollende Willkommenskultur in den Einrichtungen erlebbar zu gestalten und jedem Menschen, der dort ein- und ausgeht mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Innerhalb der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieher*innen entwickelt sich eine gemeinsame Sprache zum Wohle des Kindes. Eltern kennen ihr Kind, wie niemand anderes. In Early-Excellence-Einrichtungen werden daher Eltern als Experten ihrer Kinder respektiert und ernst genommen. All das Wissen, das sie mitbringen, ihre Sichtweisen und Beobachtungen fließen in die pädagogische Arbeit mit ein. 

Erzieher*innen entdecken, gemeinsam mit den Eltern, womit Kinder aktuell gerne spielen und sich beschäftigen. Diese Interessen zu sehen und sie darin zu bestärken - und zwar ohne sie anzutreiben - heißt auch, sie wertzuschätzen. Die ressourcenorientierte Beobachtung von Kindern nimmt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Denn wenn das Spielverhalten, der Entwicklungsstand und das Interesse des Kindes erkannt wurde, ermöglicht dies die Weiterentwicklung einer unterstützenden und lernfördernden Umgebung und Begleitung. 

Den Eltern werden die individuellen Lernprozesse ihrer Kinder über Beobachtungen, die ansprechend dokumentiert werden, kommuniziert. Das pädagogische Fachpersonal erkundigt sich außerdem intensiv bei den Eltern, was sie zu Hause mit ihrem Kind erleben, um diese Informationen in die pädagogische Planung mit einzubeziehen. Denn: Jedes Kind ist kompetent und exzellent, so wie es ist. Den Kindern in Early-Excellence-Einrichtungen wird vor allem ein vielseitiges Lernen ermöglicht. Ihre Selbstbildungsprozesse werden angeregt und ihr Forschungsdrang unterstützt. Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals ist es, den Kindern eine reiche, anregende und herausfordernde Umgebung zu gestalten und sie in ihrem Tun zu begleiten und zu fördern. 

Um den Early-Excellence-Ansatz umzusetzen, ist ein Perspektivwechsel für die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagogen*innen notwendig, denn „kein Kind kommt allein“, sondern jedes bringt sein individuelles Umfeld und eine eigene Biografie mit. Barbara Kirk / i+t
 

MANV nach Busunfall in Siegen – wenn alle zusammen ihren Job richtig gut machen
Spezialisten der DRK-Kinderklinik in Siegen nahmen die verletzten Businsassen in Empfang. (von links) Markus Linke, Oberarzt Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Markus Pingel, Chefarzt Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin und Ärztlicher Direktor, sitzend Patrick Reimann, Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie, und Marina D‘ Aloia Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin; Foto: Arnd Dickel / DRK-Kinderklinik Siegen

So wünscht sich niemand seine Klassenfahrt – gerade mal vor zwei Stunden losgefahren, schon ist alles wieder vorbei. 67 Schüler*innen und 5 Lehrkräfte der 9. Klassen eines hessischen Gymnasiums machten sich früh morgens am 21.04.2024 auf den Weg Richtung London. Doch bereits in Höhe Freudenberg auf der A45 nahm die Fahrt gegen 06:30 Uhr infolge eines Busunfalls ein dramatisches Ende.

Schnell und professionell erstversorgt durch die örtliche Feuerwehr, DRK- und Malteser- sowie Polizeikräfte wurde kurzerhand die DRK-Kinderklinik Siegen über einen akuten MANV (Massenanfall an Verletzten) Fall informiert. Sofort danach wurden anhand des Alarmplans zahlreiche Mitarbeiter*innen „aus dem frei“ in die Klinik alarmiert, so dass eine große Zahl an Spezialist*innen die mit acht Rettungswagen (RTW), einem Rettungsbus und zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) eingelieferten Jugendlichen in Empfang nehmen und versorgen konnten. Bereits vorab von den Rettungskräften vortriagiert, sichteten Pflegekräfte und Ärzte der Siegener Kinderklinik jeden der 67 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren sowie die Lehrkräfte und führten diese bei Bedarf einer weiteren Diagnostik oder einer medizinischen bzw. pflegerischen Versorgung zu. Auch an die psychosoziale Versorgung war gedacht, eine Klinikseelsorgerin und eine Traumatherapeutin der Kinder- und Jugendpsychiatrie leisteten professionelle Unterstützung, wo Bedarf bestand.

In enger Zusammenarbeit mit den weiteren Rettungskräften sowie den Lehrkräften wurde im Bistro der Klinik eine Versorgung und Unterbringung für die Schüler*innen eingerichtet, die keinen weiteren Behandlungsbedarf hatten. Insgesamt mussten 23 der Jugendlichen medizinisch versorgt werden, 4 Patient*innen wurden stationär aufgenommen. Diese konnten nach einer Nacht unter Überwachung am Folgetag nach Hause entlassen werden. Die anderen Schüler*innen wurden gegen frühen Nachmittag in die Obhut ihrer Angehörigen übergeben.

Unterm Strich sind sich alle Beteiligten einig – hier hatten alle Glück im Unglück. Die Umsicht, dass alle Passagiere angeschnallt waren, verhinderte schwerere Verletzungsbilder. Und das engagierte und hochprofessionelle Zusammenspiel aller am MANV beteiligten Parteien an haupt- und ehrenamtlichen Kräften sorgte für eine optimale Versorgung der Betroffenen und deren Familienangehörigen. Oder wie es der Leiter des Steinmühle-Gymnasiums in Marburg, Björn Gemmer, am Montag nach Rücksprache mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften auf den Punkt brachte: „Das alles war vorbildlich und sehr schnell organisiert. Es gab keine Minute, in der sich niemand unbetreut gefühlt hat. Die Schülerinnen und Schüler waren in der Siegener Kinderklinik in guten Händen." Arnd Dickel / i+t


Emotionales Ende einer Institution S. 6

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März 2024

Nachrichten Seite 8

Warnung vor Sturmtief „Wencke“ führte zu Großeinsatz
Verbandführer Mirco Füßmann verschafft sich einen Überblick über die Auslastung der Europahalle. Foto: Sven Veuhoff, SV Datteln

Hunderte Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Feuerwehren haben aufgrund der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor dem Sturmtief „Wencke“ am Abend des 22. Februar zwei Notunterkünfte für Geflüchtete im Kreis Recklinghausen evakuiert. Bei den betroffenen Landeseinrichtungen, die von der Bezirksregierung Münster betrieben werden, handelt es sich um Leichtbauhallen. Die Sicherheit der Hallen ist bis Windstärke 8 gegeben. Die Ankündigungen des Deutschen Wetterdienstes ließen orkanartigen Sturm bis zu Windstärke 11 befürchten. Daher wurde am späten Nachmittag vorsorglich die Evakuierung der von der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH betriebenen Notunterkunft in Castrop-Rauxel mit 946 Menschen und der vom Malteser Hilfsdienst betreuten Einrichtung in Dorsten mit 801 Menschen beschlossen und eine Großeinsatzlage festgestellt. In Castrop-Rauxel halfen insgesamt 59 DRK-Einsatzkräfte aus den Kreisverbänden Gladbeck und Recklinghausen – hier aus den Rotkreuzgemeinschaften Castrop-Rauxel, Haltern am See, Marl und Recklinghausen -, die Menschen in der Europahalle unterzubringen. In Dorsten unterstützten über 70 Einsatzkräfte aus den DRK-Ortsvereinen Bochholt, Borken, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede, Stadtlohn und Vreden die Evakuierung der Menschen in die Marienkirche und zwei Schulen.

Das Rote Kreuz sowie der Malteser Hilfsdienst als Betreuung in den Notunterkünften übernahmen die Begleitung und Versorgung der Geflüchteten, darunter viele Familien mit Kindern. Nach der Rückstufung der Unwetterwarnung und einer baulichen Überprüfung der Notunterkünfte wurde in beiden Städten gegen 2 Uhr mit der Rückführung der Evakuierten begonnen. Gegen 4 Uhr seien alle Bewohnerinnen und Bewohner wieder in der Notunterkunft in Castrop-Rauxel gewesen, berichtet die Geschäftsführerin der DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH Dr. Jana Biesenbach. „Sowohl die Evakuierung als auch die Rückkehr verliefen völlig friedlich, ohne jeglichen Tumult. Deshalb nicht zuletzt auch ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeitenden für die engagierte und umsichtige Unterstützung des Einsatzes.“

Die Großeinsatzlage rund um das Sturmtief „Wencke“ hat alle Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt, die schnell und effektiv gelöst wurden. „Ich bin unglaublich dankbar, wie schnell Hilfsorganisationen in der Lage sind, Unterbringungsmöglichkeiten für ein so große Zahl von Personen herzurichten“, sagte der Landrat des Kreises Recklinghausen Bodo Klimpel. Auch Regierungspräsident Andreas Bothe und die Bürgermeister von Castrop-Rauxel und Dorsten Rajko Kravanja und Tobias Stockhoff dankten allen Beteiligten für ihren engagierten und besonnenen Einsatz. i+t

Düsseldorfer Rotkreuzfrühstück

Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstück mit Prof. Dr. Bernd W. Böttiger

„Flächendeckender Wiederbelebungsunterricht an Schulen kann Menschenleben retten“
Foto:
(v.li.) Dr. Sascha Rolf Lüder (Leiter des Rotkreuz-Büros NRW), Dr. Hasan Sürgit (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe), Prof. Dr. Bernd W. Böttiger (Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes), Hartmut Krabs-Höhler (Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein)
Foto: DRK-Landesverband Westfalen-Lippe

Wiederbelebungsunterricht ist in nordrhein-westfälischen Schulen bislang nicht verpflichtend. Aus diesem Grund diskutierten Mitglieder des Landtages und der Landesregierung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus DRK und anderen helfenden Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und der Bundeswehr im Rahmen des fünften Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstückes über die Bedeutung von flächendeckendem Wiederbelebungsunterricht an Schulen. 

Stellvertretend für das DRK in Nordrhein-Westfalen begrüßte Dr. Hasan Sürgit, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, die Gäste am 1. Dezember 2023 im Rotkreuz-Büro NRW. In seiner Begrüßung hob er hervor: „Aus der Sicht des DRK in Nordrhein-Westfalen sollte die Resilienz der Bevölkerung auf verschiedene Weise gestärkt und ausgebaut werden. Erste Hilfe ist als Grundstein für die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu betrachten. Sie sollte künftig fest im Lehrplan von Kindertageseinrichtungen und Schulen mit durchgehenden Projekten verankert werden.“

Als besonderen Gast begrüßte Dr. Sürgit den Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Köln und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes Prof. Dr. Bernd W. Böttiger. Im Rahmen seines Impulsvortrags betonte er: „Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern. Sehr viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden. Durch Laien kann die Zeit, bis der Rettungsdienst bei den Betroffenen ankommt, überbrückt werden. Hierdurch wird die Überlebenschance der Patientinnen und Patienten verdoppelt bis vervierfacht.“

Seit dem Jahr 2014 gibt es laut Prof. Böttiger eine Empfehlung des Schulausschusses der deutschen Kultusministerkonferenz, dass Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen in Form von zwei Unterrichtsstunden pro Jahr eingeführt werden soll. Der Ansatz, Schulkinder als potentielle Lebensretterinnen und Lebensretter auszubilden, hat in anderen Ländern bereits für großen Erfolg gesorgt, so Prof. Böttiger: „In Dänemark hat sich beispielsweise die Rate der Laienreanimation fünf Jahren nach verpflichtender Einführung eines solchen Unterrichts fast verdoppelt. Somit wird deutlich, dass durch diese Zielgruppe positive Entwicklungen in Deutschland und weltweit erzielt werden können. Es können jedes Jahr in Deutschland 10 000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, wenn wir auch bei uns Laienreanimationsquoten wie in Dänemark erreichen.“

Das DRK in Nordrhein-Westfalen setzt sich für die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht an Schulen ein. „Wir begrüßen die Fortführung des vom Landtag in der vergangenen Wahlperiode beschlossenen Projektes zur Laienreanimation an Schulen als ersten wichtigen Schritt. Unser Ziel ist es aber, die Erste Hilfe nicht nur über besonderes Engagement in einer großen Zahl an Schulen zu etablieren, sondern flächendeckend in allen Schulformen Schülerinnen und Schüler mit der Ersten Hilfe vertraut zu machen“, erklärte Hartmut Krabs-Höhler, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Nordrhein, abschließend. Tobias Exner

DRK-Kreisverband Gladbeck: Gemeinsam gegen Armut

Schulmaterial für bedürftige Familien

Foto: KV Gladbeck

Das „Stärkungspaket NRW – gemeinsam gegen Armut“ wurde von der Landesregierung zur Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen und der dafür bestehenden Infrastruktur eingerichtet. In Kooperation mit der Stadtverwaltung hat der DRK-Kreisverband Gladbeck über sein Tafelprojekt 70 000 Euro aus diesem Programm erhalten, um Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien zu unterstützen. „Wir haben diverse Materialien beschafft, die im Unterricht benötigt werden“, berichtet der Präsident des DRK-Kreisverbandes Gladbeck Wilhelm Walter. Hefte, Stifte, Zirkelkästen, Geodreiecke und Stifte für die in den Schulen vorhandenen iPads wurden beschafft und allen Schulformen in Gladbeck zur Verfügung gestellt. „Die Schulen gaben die Materialien dann eigenständig an Schülerinnen und Schüler aus finanziell benachteiligten Familien weiter“, so Walter. „Wir freuen uns, dass wir mit dieser kooperativen Maßnahme dazu beitragen konnten, viele Kinder und Jugendlichen bei ihrem Schulbesuch zu unterstützen.“ i+t    

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

Der DRK Kreisverband Altkreis-Meschede eröffnet Second-Hand-Store „Lieblingsstücke"

(v.li.) Christian Schmitt (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede), Werner Wolff (Präsident DRK Altkreis-Meschede), Rita Jürgens (Leiterin „Lieblingsstücke“), Josef Sommer (Vizepräsident DRK Altkreis-Meschede); Foto: Rebecca Weber/SauerlandKurier

Der DRK- Kreisverband Altkreis-Meschede hat am 1. März die Türen zu einem neuen Projekt geöffnet: Der Second-Hand-Store „Lieblingsstücke" in der Ruhrstraße 21 in Meschede wurde offiziell eröffnet. Hier dreht sich alles um nachhaltige Mode, schicke Outfits und umweltfreundliches Shopping – und das Beste: es kommt dem guten Zweck zugute! 

„Lieblingsstücke" ist nicht nur ein Kleiderladen, sondern eine echte Fashion-Oase für alle, die sich umweltbewusst kleiden und dabei auch noch Geld sparen möchten. Der Laden bietet eine breite Auswahl an hochwertiger gebrauchter Kleidung im angesagten Second-Hand-Stil. Von lässigen Vintage-Looks bis zu trendigen Styles – hier findet jeder sein persönliches Lieblingsstück. Die Betreiber sind besonders stolz darauf, dass sich „Lieblingsstücke“ an alle richtet, vor allem aber an die „jungen, mode- und umweltbewussten Generationen“. Nachhaltigkeit müsse nicht nur ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung sein.

Der Store bietet nicht nur eine große Auswahl, sondern auch die Möglichkeit, die eigene, gut erhaltene Kleidung abzugeben. Ein Kreislauf, bei dem alle gewinnen: Die einen geben ihre Lieblingsstücke ab, andere finden ihre neuen Favoriten, und der Erlös kommt sozialen Projekten des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Altkreis-Meschede zugute. Der DRK-Kreisverband Altkreis-Meschede lädt alle herzlich ein, vorbeizukommen, zu stöbern und gemeinsam einen Beitrag zu nachhaltigem Konsum zu leisten. KV Altkreis-Meschede / +t

Nachrichten Seite 16

Verlässliche Hilfe bei Evakuierung von Seniorenresidenz

Von jetzt auf gleich: Evakuierung Seniorenresidenz – DRK war zur Stelle

Foto: KV Gladbeck

Für die Pflegebedürftigen, die in der Residenz am Festspielhaus in Recklinghausen lebten, war es eine Tragödie, für das Rote Kreuz ein Einsatz aus dem Stand: Am 29. Februar lief die Frist des Insolvenzeröffnungsverfahrens für die Levantus AG als Betreiber ab; die Bewohnerinnen und Bewohner verloren damit am selben Tag ihr Zuhause. Die Wohn- und Teilhabebehörde im Kreis Recklinghausen ordnete die Evakuierung an. Einsatzkräfte der DRK-Kreisverbände Gladbeck und Recklinghausen und des Malteser Hilfsdienst Haltern gingen im Auftrag des Fachdienstes Bevölkerungsschutzes im Kreis Recklinghausen ad hoc in den Einsatz und fuhren den ganzen Tag über insgesamt 33 Seniorinnen und Senioren in umliegende Pflegeheime. 

Aus beiden DRK-Kreisverbänden wurden Betreuungskomponenten der Einsatzeinheiten eingesetzt: Aus dem DRK Gladbeck waren insgesamt sechs Helferinnen und Helfer im Einsatz, der DRK-Kreisverband Recklinghausen stellte 20 Kräfte. Die DRK-Betreuungskombis für Rollstuhltransporte bzw. für herkömmliche Sitztransporte waren für eventuelle Notfälle mit Notfallrucksäcken und automatisierten externen Defibrillatoren, Hygieneartikeln und Einmaldecken ausgestattet. Alle eingesetzten Ehrenamtlichen verfügen über eine sanitätsdienstliche oder rettungsdienstliche Ausbildung und sind für Betreuungseinsätze und Evakuierungsmaßnahmen im Rahmen der Gefahrenabwehr ausgebildet. i+t

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann

Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK Münster ausgezeichnet:

Das Deutsche Rote Kreuz Münster freut sich bekanntzugeben, dass Marion Dahlmann, die Leiterin der Rettungshundestaffel, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Diese hohe Auszeichnung wird Marion Dahlmann für ihre herausragenden Verdienste im Bereich der ehrenamtlichen Vermisstensuche mit Rettungshunden verliehen. Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe ihr das Bundesverdienstkreuz am 19. Februar.

„Als verlässliche Partnerin unterstützt Marion Dahlmann mit ihrem Team besonders die notwendige Suche nach hilflosen und orientierungslosen Menschen und solchen, die sich in einer scheinbar ausweglosen Lage selbst gefährden könnten“, heißt es in der Vorschlagsbegründung. „Allen Beteiligten: Betroffenen, Angehörigen, Behörden, Hundeführern und hundlichen Helfern begegnet sie mit großer Menschlichkeit auf Augenhöhe. Geschätzt wird Marion Dahlmanns Sachverstand, Erfahrung und wertschätzendes Handeln. Mit Freundlichkeit, Zielstrebigkeit, Humor und der Fähigkeit, alle im Dienst der Sache zusammenzubringen, gestaltet sie die ehrenamtliche Rettungsarbeit erfolgreich und setzt sich mit außergewöhnlichem Geschick dafür ein.“

Seit über 30 Jahren in der Rettungshundearbeit aktiv

Durch die ehrenamtliche Tätigkeit des Vaters herangeführt an den Katastrophenschutz, zunächst in der Trümmersuche und biologischen Ortung des THW, engagiert sie sich seit nunmehr über 30 Jahren ehrenamtlich in der Rettungshundearbeit im Feld der Vermisstensuche, davon 25 Jahre beim Deutschen Roten Kreuz im Ortsverein Münster-Nienberge. Mit ihrem Hund Bruno hat sie die Arbeit von Mantrailing-Hunden in Westfalen-Lippe entscheidend geprägt und vorangetrieben. Viele Menschen wurden und werden dank ihres Einsatzes lebend gefunden und aus Notlagen gerettet.

„Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Marion Dahlmann ist eine Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen und ihren selbstlosen Einsatz für das Wohl der Gesellschaft. Das DRK Münster ist stolz darauf, eine so engagierte und kompetente Persönlichkeit in seinen Reihen zu haben“, erklärt Lothar Grauthoff, Präsident des DRK-Kreisverbandes Münster. Die Rettungshundegruppe des DRK Münster bildet eine wichtige Säule im Katastrophenschutz.

Einsatzbereit in Münster und darüber hinaus

Als Leiterin der DRK-Rettungshundegruppe vertritt sie eine einsatztüchtige Gruppe aus Mantrailing- und Flächensuchhunde-Teams mit stetig steigenden Einsatzzahlen. Ihr Team aus hochqualifizierten Hundeführer*innen und Rettungshunden ist rund um die Uhr einsatzbereit und unterstützt die örtlichen Behörden bei der Bewältigung von Notfällen. Und das nicht nur in Münster, denn es werden Einsätze in ganz Nordrhein-Westfalen übernommen: Insgesamt 67 Alarmierungen waren es im Jahr 2023. 

Zusätzlich zum Training, der Sichtung und Eignungsprüfung sowie der Ausbildung investiert Marion Dahlmann rund 15 bis 20 Stunden pro Woche in organisatorische Aufgaben sowie die Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen, so dass rund 1 000 Stunden pro Jahr für das Ehrenamt zusammenkommen. Sie koordiniert zusammen mit ihrem Ehemann Georg Dahlmann Einsätze, Ausbildungen und Prüfungen der Rettungshunde-Teams. Eine zeitaufwändige, aber lohnende Aufgabe im Dienst der Allgemeinheit.

Teamgeist und Tierwohl

Die Mitglieder der Rettungshundegruppe schätzen ihre Leiterin für ihre Teamfähigkeit und Diplomatie bei gleichzeitiger Führungskompetenz. Als Leiterin der Gruppe setzt sie diese integrativ ein und stärkt damit die Motivation und den Zusammenhalt der ehrenamtlichen Mitglieder trotz steigender Anforderungen.

Dass auch die hundlichen Helfer gut gerüstet sind und weder überfordert noch unterfordert werden, ist Marion Dahlmann sehr wichtig. Tierschutzinteressen zu wahren, ist Voraussetzung für diese intensive und verlässliche Zusammenarbeit von Hund und Mensch. Nur mit Freude kann das Engagement der Hunde, das einem Marathonlauf oder Hochleistungssprint gleichkommt, erhalten bleiben.

Das große Ganze im Blick

Auch wenn durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes die Person im Mittelpunkt steht, geht es Marion Dahlmann stets darum, sich für ihre Mitmenschen und die Rettungshundearbeit einzusetzen. Durch die alternde Bevölkerung und die Zunahme von Demenzerkrankungen, aber auch Depressionen, nimmt die Nachfrage nach kompetenten Partnern bei der Vermisstensuche mehr und mehr zu. Die Polizei kann diesen Bedarf allein derzeit nicht decken. Eine professionelle Unterstützung durch fachkundige und empathische Ehrenamtliche leisten die Rettungshundestaffeln in Deutschland. KV Münster

Schonendste Diagnostik für die Kleinsten: DRK-Kinderklinik Siegen richtet modernste Kinderradiologie ein
Das neue MRT am Kran kurz vor der Einbringung in die neuen Räumlichkeiten der Radiologie an der DRK-Kinderklinik Siegen am 20. Februar 2024. Foto: Arnd Dickel

Die DRK-Kinderklinik Siegen investiert in die Zukunft. Um die Modernisierung und Digitalisierung voranzutreiben, hat das 158-Betten Haus eine strategisch orientierte Zusammenarbeit mit Philips beschlossen. Die Installationen modernster bildgebender Technologien in der Radiologie werden die ersten Eckpfeiler der Zusammenarbeit. „Wir wollen unseren kleinen und großen Patientinnen und Patienten in der Region die bestmögliche wohnortnahe Versorgung bieten. Dabei spielt die Radiologie immer mehr eine Schlüsselrolle, denn die Ergebnisse der Bildgebung sind bei einer Vielzahl von Erkrankungen unverzichtbar für die Wahl der richtigen Therapie. Von der Anschaffung der neuen Systeme profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses“, so Geschäftsführer Carsten Jochum. 

Die pädiatrische Radiologie in der DRK-Kinderklinik Siegen bietet zukünftig das gesamte Spektrum bildgebender Verfahren für Kinder, Jugendliche und dann auch für Erwachsene an. Das medizinische Fachpersonal ist ausgebildet mit Schwerpunkt in der Diagnostik von Kindern. Dabei wählen sie die für Kinder möglichst wenig belastende Methode aus. Alle vier neuen Röntgensysteme und die Computertomographie arbeiten mit deutlich reduzierter Röntgenstrahlung. Bei der Untersuchung in der so genannten „Röhre“, dem Kernspintomografen, hilft neben verkürzten Untersuchungszeiten in Zukunft die pädiatrische Coaching-App. Sie bereitet die Kinder auf die MRT-Untersuchung vor, bevor sie ins Krankenhaus kommen. Während der Untersuchung begleiten die Bilderwelten der App die Kinder weiter. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Ablauf, schon im häuslichen Umfeld, werden Angst oder Unsicherheit reduziert, so dass bei den meisten Kindern ohne Narkose gescannt werden kann. 

Um das modernste radiologische Angebot in der Region optimal einsetzen zu können, hat die DRK-Kinderklinik Siegen in den letzten Monaten auch im baulichen Bereich umfassende Maßnahmen realisiert. So wurde die Zentrale Notaufnahme in einem benachbarten Gebäudeteil komplett neu eingerichtet, auch ein spezieller Eingang für Patienten mit ansteckenden Krankheiten wurde hierfür realisiert. Die Spezialambulanzen sind ebenfalls in neu errichtete Behandlungskuben an anderer Stelle in der Klinik umgezogen, so dass die komplette radiologische Abteilung in den ehemaligen Ambulanzräumen mit neuer Aufteilung einen zentralen Platz in direkter Nähe zur ZNA findet.

Lt. Geschäftsführer Carsten Jochum wurden allein in die Umbaumaßnahmen rund 2,95 Millionen Euro investiert. Das Investitionsvolumen für die neuen radiologischen Geräte beläuft sich auf weitere 2,76 Millionen Euro. DRK-Kinderklinik Siegen / i+t

Rotes Kreuz im Kreis Borken: Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit”

Besuch im Haus „Rosengarten“ in Burlo: Schulgruppen des Gymnasiums Mariengarden Burlo schenken den Menschen ihre Zeit

Leonie Minga (14) spielte Weihnachtslieder auf ihrer Geige im Haus „Rosengarten“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken. Foto: KV Borken/and

Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse des Gymnasiums Mariengarden in Borken-Burlo schenken älteren, pflegebedürftigen Menschen wieder ihre Zeit. Sie gestalten das Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit” im Haus „Rosengarten“ in Burlo, in dem Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf leben. Das Haus „Rosengarten“ ist eine ambulante Wohngemeinschaft des Roten Kreuzes im Kreis Borken.

Je einmal im Monat sind zwei Mariengarden-Schulgruppen im Haus „Rosengarten“ und spielen mit Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Mensch ärgere dich nicht mit vergrößertem Spielfeld und Würfeln. Sie lesen ihnen vor, spielen Bingo oder ein Frage- und Antwortspiel, speziell für Menschen mit Demenz.

Zum Beispiel brachte eine der Schülerinnen, die in die neunte Klasse geht, an einem Nachmittag in der Vorweihnachtszeit ihre Geige aus und spielte wunderschöne Weihnachtslieder: Die Velenerin Leonie Minga (14) ist Musikerin im Mariengardener Schulorchester und geht auch in die Musikschule Borken. „Es ist einfach schön, diese Erfahrung mit älteren Menschen zu machen, sie zu begleiten, zu betreuen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist für die meisten von uns in dieser Form ja neu“, sagt sie.

Soziale Aufgabe aus der Schulseelsorge

Die betreuerischen Aktivitäten sind aus der Schulseelsorge entstanden. Das Schulseelsorge-Team am Gymnasium besteht aus Schwester Kristin Leister, Pater Sebastian Büning und Pater Augustine Devadoss, der seit dem Schuljahr 2022/23 nun hauptverantwortlich das Projekt begleitet. Dabei wird er von Barbara Roth unterstützt, die auch Religionslehrerin am Gymnasium ist.

Hausleiterin Anna Maria Wiescholek freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder auch an das „Haus Rosengarten“ in Burlo denken: „Wir sind froh, dass die Schulgruppen zu uns kommen können. Das bringt immer wieder eine schöne Abwechslung in den Alltag. Sie sind ja irgendwie schon so eine Art Demenzbegleiter. Auch die Angehörigen unserer Wohngemeinschaft sind begeistert.“ 

Oblatin Schwester Kristin, die auch Religionslehrerin in Mariengarden ist, betreute anfangs die Maßnahme seit den ersten Ideen im Jahr 2017, die sie aus Spanien mitgebracht hatte. Das Angebot werde gerne von den Jugendlichen angenommen, sagt sie: „Schüler melden uns zurück, dass sie gerne ihre Zeit sinnvoll gestalten und sie Menschen schenken wollen, die sonst eher seltener Besuch bekommen.“ Schwester Kristin: „Ich finde, das ist eine schöne soziale Aufgabe, die für unser Gymnasium Mariengarden sehr wichtig ist.“ KV Borken / i+t

agieren.“ i+t