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Von Münster nach Solferino: DRK schickt „Licht der Hoffnung“ auf die Reise

Startpunkt DRK-Landesgeschäftsstelle in Münster: Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp und Jugendrotkreuz-Landesleiter Sören Wiebusch; Foto: Claudia Zebandt
Auf der Aussichtsplattform „Schöne Aussicht“ in Hörstel-Riesenbeck übergab Christian Kleinberns, Leiter der DRK-Einsatzstaffel Westfalen, die Fackel an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Foto: Tobias Exner

Bei der zweiten Etappe in Hörstel-Riesenbeck: Übergabe der Fackel an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann

Seit 1992 erinnern tausende von Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Wegen der Corona-Pandemie muss die Fiaccolata in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ausfallen. Unter dem Motto „Licht der Hoffnung“ hat nun der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe eine Fackel von Münster Richtung Solferino auf den Weg gebracht.

Gestartet wurde die Aktion am „Weltrotkreuztag“, Samstag, 8. Mai, dem Geburtstag von Rotkreuzbegründer Henry Dunant: Landesrotkreuzleiterin Tanja Knopp und Jugendrotkreuz-Landesleiter Sören Wiebusch entzündeten die Ölfackel auf dem Gelände des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe in der Sperlichstraße in Münster. Anschließend radelten sie zum Münsteraner Domplatz, wo sie das Feuer Mitgliedern der DRK-Einsatzstaffel Westfalen übergaben. Diese sorgten für den Weitertransport nach Hörstel-Riesenbeck (DRK-Kreisverband Tecklenburger Land).

Auf dem „Balkon des Münsterlandes“, der „Schönen Aussicht“ auf der Höhe des Teutoburger Waldes, übergab Christian Kleinberns, Leiter der DRK-Einsatzstaffel Westfalen, die Fackel an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der sie anschließend an den Präsidenten des DRK-Kreisverbands Tecklenburger Land, Heinz Hüppe, weitergab. Karl-Josef Laumann bedankte sich bei allen DRK-Helferinnen und -Helfern für ihr humanitäres Engagement, aktuell insbesondere bei der Bewältigung der Corona-Krise. „Wir freuen uns sehr, dass wir in Ihnen, Herr Minister Laumann im wahrsten Sinne des Wortes das Feuer für unsere Aktion entfacht haben und Sie sich aktiv daran beteiligen, das Licht der Hoffnung und Menschlichkeit auf die Reise zu schicken“, sagte Tanja Knopp und Sören Wiebusch ergänzte: „Mit Ihrer Teilnahme setzen Sie nicht nur ein Zeichen für Menschlichkeit, sondern senden auch ein Signal der Wertschätzung an unsere vielen engagierten Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler – persönlich und als Vertreter der Landesregierung.“

Die Rotkreuzler aus dem Tecklenburger Land kümmern sich nun um die Übergabe der Fackel bis Montag, 10. Mai an den DRK-Kreisverband Herne und Wanne-Eickel. Dabei werden sie - mit Fackel und Bollerwagen - auch ein Stück auf dem Hermannsweg wandern.

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Rotkreuzgemeinschaft aus dem DRK-Kreisverband Herne und Wanne-Eickel werden die Fackel – teils zu Fuß, teils per Fahrzeug – an verschiedenen Herner und Wanne-Eickeler Sehenswürdigkeiten vorbei nach Bochum-Wattenscheid bringen. Dort übernimmt der DRK-Kreisverband Wattenscheid die Fackel am 12. Mai am denkmalgeschützten Förderturm auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Holland. Das Wattenscheider DRK wird die Fackel per Quad in den Kreis Unna bringen.

Am 14. Mai erwarten unter anderem die Kinder der DRK-Kitas Puzzlekiste und Nordlicht das Feuer, um es durch die Gemeinde Bönen bis zum dortigen DRK-Ortsverein zu tragen. Am 16. Mai wird die Fackel Rotkreuzlern aus dem DRK-Kreisverband Lippstadt-Hellweg übergeben. Diese planen den Weitertransport von Warstein nach Gütersloh per Heißluftballon durchzuführen. Der DRK-Kreisverband Gütersloh übergibt die Fackel am 20. Mai an den DRK-Kreisverband Herford-Land. Unter Einsatz aller seiner Ortsvereine transportiert dieser das Feuer in das Verbandsgebiet des DRK-Landesverbands Niedersachen: per Paddelboot über das Hücker Moor, per Drohne und mit Einsatzmotorrädern, mit Unterstützung von Kindergärten und einem „Autokorso“ entlang diverser Sehenswürdigkeiten im Kreis Herford.

Die weiteren Etappen führen über die Rotkreuz-Landesverbände Niedersachsen, Hessen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern, das Österreichische und Italienische Rote Kreuz zum Ziel in Solferino.

Historischer Hintergrund:

Am 24. Juni 1859 wird der Schweizer Henry Dunant auf einer Geschäftsreise mit den Konsequenzen der Schlacht von Solferino konfrontiert, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. Die Schlacht gilt als Geburtsstunde des Roten Kreuzes: In den Tagen nach der Schlacht wurde die etwa acht Kilometer entfernte Stadt Castiglione delle Stiviere durch die Aktivitäten von Rotkreuzbegründer Dunant zum Mittelpunkt der Hilfeleistungen für die Verwundeten.

Um daran zu erinnern, veranstaltete das Italienische Rote Kreuz das erste Mal im Jahr 1992 einen Fackelzug von Solferino nach Castiglione delle Stiviere.

Pressemitteilung als pdf-Datei

Foto Claudia Zebandt

Foto Tobias Exner