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Praxisübung Humanitäre Hilfe neu aufgelegt

Foto: Dzemila Muratovic / FH Münster
Foto: Dzemila Muratovic / FH Münster
Foto: Dzemila Muratovic / FH Münster

Nach vierjähriger Pause fand jetzt die Praxisübung Humanitäre Hilfe wieder statt. Einer der Workshops thematisierte die Trinkwasseraufbereitung in Krisengebieten.

Etwa zwei Milliarden Menschen haben laut UN-Weltwasserbericht keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Zehntausende sterben täglich infolge dieser Lage. Das sind Zahlen, die Prof. Dr. Helmut Grüning von der FH Münster in der Praxisübung Humanitäre Hilfe darstellte. Einer der Workshops in der ganztägigen Übung auf dem Leonardo-Campus in Münster thematisierte nämlich die Trinkwasseraufbereitung in Krisengebieten. „Sie werden nachher das Wasser testen, das wir aufbereiten“, sagte Grüning den Teilnehmer*innen.

Nach vierjähriger Pause, bedingt durch Corona und den Ruhestand von Prof. Dr. Joachim Gardemann, ist die traditionsreiche Praxisübung Humanitäre Hilfe wieder an den Start gegangen. Neuer Leiter der Übung ist Prof. Dr. Jan Makurat vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster. Das Kompetenzzentrum führt die Übung in Kooperation mit dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe durch.

„Weltweit nehmen Krisen und Katastrophen zu. Starker Treiber ist dabei der Klimawandel, in dessen Folge beispielsweise Dürren, Stürme und kriegerische Konflikte um knapper werdende Ressourcen entstehen“, sagt Makurat. Laut Vereinten Nationen (UN) waren 2023 etwa 340 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das ist jeder 23. Mensch, der Hilfe zum Überleben braucht. Da liege es auf der Hand, Studierenden aller Fachrichtungen, aber auch Berufstätigen einen realitätsnahen Einblick in das Gebiet der Nothilfe zu geben und ihnen Möglichkeiten des Engagements aufzuzeigen, so Makurat. „Wer selbst aktiv wird, fühlt sich Krisen weniger hilflos ausgeliefert. Das haben wir vor Ort in der Coronapandemie beobachten können.“  

In der Praxisübung Humanitäre Hilfe bauen die Teilnehmer*innen zunächst Zelte auf, die in Krisengebieten als Unterbringung für mobile Krankenhäuser dienen. Angeleitet werden sie dabei von Ehrenamtlichen des DRK. In Workshops und Vorträgen werden nothilferelevante Themen durchgespielt. Neben der Trinkwasseraufbereitung standen dieses Mal etwa die Messung des Ernährungszustandes, die psychosoziale Notfallversorgung und das Management von Camps in Krisengebieten auf dem Programm.