FAQs

Was bedeutet Inklusion?

Inklusion bedeutet, dass alle Bereiche der Gesellschaft – und damit auch das DRK-Ehrenamt – so gestaltet sind, dass alle Menschen gleichberechtigt mitmachen können.  

Das ist häufig noch nicht der Fall. So werden z.B. Menschen in ihrer Möglichkeit behindert, sich ehrenamtlich zu engagieren,  

  • die nicht (gut) Treppen steigen können, wenn es nur Treppen und keine Aufzüge oder Rampen gibt, 
  • die nicht (gut) sehen können, wenn es nur Hinweisschilder gibt, 
  • die nicht (gut) hören können, wenn es nur gesprochene Sprache, aber keine Untertitel oder Übersetzung in Gebärdensprache gibt, 
  • die komplexe Dinge nicht verstehen können, wenn es nur Erklärungen in schwer verständlicher Sprache gibt,
  • oder die psychisch erkrankt sind, wenn sie von anderen Menschen nicht ernst genommen oder sogar ausgegrenzt werden, weil Vorurteile und Unsicherheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen bestehen. 
Warum ist Inklusion für das DRK-Ehrenamt wichtig?

Nahezu jeder Mensch hat Fähigkeiten, die im DRK-Ehrenamt gebraucht werden und die Möglichkeiten, sich zu engagieren sind so vielfältig, dass sich in der Regel recht schnell Bereiche finden, in denen ein Engagement problemlos möglich ist. 

Z.B. müssen Menschen  

  • nicht laufen können, um Aufgaben am Computer zu übernehmen, wie im Suchdienst, bei der Anmeldung im Blutspendedienst oder um eine Gliederung bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen,
  • nicht sehen können, um in der PSNV (psychosozialen Notfallversorgung) tätig zu sein
  • oder keine komplexen Zusammenhänge verstehen können, um im Katastrophenschutz den Betreuungsdienst zu unterstützen.  

Zudem bringen Menschen mit Behinderungen als “Expert*innen in eigener Sache” Know How mit, dass helfen kann, die Arbeit des DRK für andere Menschen mit Behinderungen zu verbessern und Barrieren, die noch bestehen, abzubauen.  

So können z.B.  

  • gehörlose Menschen wertvolle Hinweise geben, wie die Kommunikation mit anderen gehörlosen Menschen in Notfallsituationen gewährleistet werden kann,
  • blinde Manchen können dazu beraten, was verändert werden muss, damit andere Menschen, die nicht sehen können, wichtige Informationen erhalten,
  • und in der Notfalldarstellung kann wohl niemand so gut einen querschnittsgelähmten Menschen darstellen, wie ein Mensch, der tatsächlich querschnittsgelähmt ist.  

Ein weiterer Grund, warum Inklusion und damit der Abbau von Barrieren sehr wichtig ist, liegt darin, dass die meisten Behinderungen nicht angeboren sind, sondern sich erst im Laufe des Lebens und vor allem im Alter entwickeln.  

Da die Menschen immer älter werden aber gleichzeitig die Geburtenraten sinken, ist es notwendig, dass auch ältere Menschen sich ehrenamtlich engagieren können, auch wenn sie eine Behinderung haben. 

Können wir finanzielle Unterstützung erhalten, wenn Barrieren abgebaut werden müssen?

Ja!  

Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, z.B. 

  • den Inklusions-Scheck vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, mit dem Maßnahmen zum Abbau von Barrieren und zur Förderung von Teilhabe mit bis zu 2000,00 Euro gefördert werden. Weitere Informationen finden sich hier: https://www.mags.nrw/inklusionsscheck 
  • Größere Vorhaben, wie bauliche Veränderungen, die Anschaffung einer Software zur Reduktion von Barrieren auf der Vereins-Website oder die Durchführung von Projekten können finanziell beispielsweise von der Aktion Mensch oder anderen Lotterien gefördert werden.
  • Auch Spendenaufrufe in den lokalen Medien können hilfreich sein, was auch den Vorteil hat, dass die Öffentlichkeitsarbeit über das Engagement für Inklusion direkt miterledigt wird. 
  • DRK-Gliederungen, die Unterstützung auf der Suche nach Fördermöglichkeiten und beim Stellen von Anträgen benötigen, können sich an die Fördermittelberatung des Landesverbands wenden: https://www.drk-westfalen.de/start/spenden/default-da3572c2ee-1.html  
Ich habe Sorge, etwas Falsches zu sagen oder in ein Fettnäpfchen zu treten. Wo finde ich Tipps, wie ich das vermeiden kann?

Z.B. auf der Website https://leidmedien.de/  (externer Link)

Sie ist eigentlich für Journalist*innen, Filmschaffende und Medien gemacht, bietet aber im Grunde für jeden einen guten Überblick über gängige Klischees, eine Einordnung von Begriffen rund um das Thema Behinderungen und zeigt Positivbeispiele auf.  

Weitere hilfreiche Tipps zum respektvollen Umgang mit Menschen mit Behinderungen finden sich z.B. auf folgender Website:  

https://www.paritaet-hessen.org/fileadmin/redaktion/Texte/Aktuelles__Slider_/Zehn_Knigge-Tipps_Web_bfkp20130926__2_.pdf (externer Link)

Ich benötige Übersetzung in Gebärdensprache. Wie nehme ich am besten Kontakt auf zu Dolmetscher*innen? 

Da Dolmetscher*innen in der Regel Gebühren für Fahrtkosten nehmen und die Fahrtzeit als Arbeitszeit abrechnen, lohnt es sich, erst einmal im Internet nach Dolmetscher*innen in der Nähe zu suchen. Das kann man z.B. auf folgender Website tun:  

https://www.gsd-nrw.de/?Dolmetschen (externer Link) 

Leider sind Dolmetscher*innen in der Regel sehr schnell ausgebucht, insofern ist es hilfreich, sehr frühzeitig mit der Suche zu beginnen.  

Sollte über die NRW-Liste niemand zu buchen sein, kann man die Suche auch auf andere Bundesländer erweitern – das kann z.B. bei Online-Veranstaltungen hilfreich sein, bei denen Fahrtkosten keine Rolle spielen. Eine Übersicht über Gebärdensprachdolmetscherzentralen der jeweiligen Bundesländer gibt es hier: 

https://dglb.de/service/barrierefreier-service/dolmetschezentralen/  (externer Link)

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